Ausbildung Diplom-Mentaltrainer am WIFI Innsbruck

mentaltraining

Mitte Mai 13 war sie aus, unsere Ausbildung zum Diplom-Mentaltrainer am WIFI in Innsbruck, und mehr oder weniger stolz auf das Diplom trennten sich unsere Wege wieder. Es war eine intensive Zeit, die am Ende wie im Flug vergangen ist. Der nächste Kurs ist bereits ausgeschrieben, und wer noch überlegt, kriegt hier ein paar Entscheidungshilfen.

8 Monate fielen einige der 17 eifrigen Schüler damit auf, dass sie Freitag Mittag fluchtartig ihren Arbeitsplatz verließen, nicht ohne am Vormittag eine auffällige Freude und Gelassenheit ausgestrahlt zu haben – ganz einfach weil der Tag noch viel Sinn bringen würde. Auch an 8 Samstagen waren sie zu Hause entschuldigt und andere Hobbies mussten warten. Das wunderschöne Diplom war der außerliche Beweis dafür, dass wir tatsächlich fleißig gelernt und geübt hatten. Was sich innerlich bei vielen verändert hatte, war einerseits schon während des Kurses spürbar und zeigte sich andererseits in einigen Abschlusspräsentationen.

diplomEs wurde viel getan und es hat sich viel getan, könnte man zusammenfassend sagen. In den Wochenendkursen wurden die nötigen theoretischen Grundlagen über das Gehirn, die menschliche Entwicklung und Verhaltensweisen vermittelt. Danach ging es nahtlos in die Praxis über, galt es doch, eine ganze Menge an Methoden des Mentaltrainings zu vermitteln. Auf eine Demonstration im Plenum folgte das Üben in kleinen Gruppen, um ins Tun zu kommen, Erfahrungen zu sammeln und durchaus auch Fehler zu machen, aus denen anschließend gemeinsam gelernt werden konnte. Das Üben ging nach de Wochenenden in Peer-Groups weiter, die sich nach Wohnort schnell bildeten. Die Fragen und Erfahrungen, die dort aufkamen, konnten im Rahmen der Supervision jeweils an einem Montag Abend zwischendurch geklärt werden.

Die Dozenten

5 + 2 lautete die Formel. Bernadette Wuelz als quirlige, faszinierende Kursleiterin hatte ein Team aus 4 weiteren Referenten um sich geschart, von denen jeder genau sein Spezialgebiet vermitteln durfte. Martin war mit seiner ruhigen, tiefen Stimme und seinem „genau“ der Spezialist für Trancen, Mario hat die Techniken mit seinen einzigartigen Zeichnungen fest in unserem Unbewussten verankert. Patrizia bewies uns, dass auch kleine Übungen sehr wirkungsvoll sein können, wohingegen Norbert eher die großen Geschütze mit heftiger Dramaturgie auffuhr.
Trotzdem war die Umstellung am Anfang ungewohnt, denn mit dem Einstiegsmodul hatte Bernadette die Latte sehr hoch gelegt. Die Vielfalt bot aber sicher ihre Vorteile, denn wenn das DISG-Modell schon 4 grundlegende Persönlichkeitstypen und jede Menge Mischformen vorsieht, wäre es einseitig, auf Dozentenseite nur einen Typ besonders hervorzuheben. Und wer mit Klienten arbeiten möchte, muss sich schließlich auch immer wieder auf neue Persönlichkeiten einstellen.
Über die gesamte Kursdauer sind uns aber die Co-Trainer Martin und Anatol erhalten geblieben, die besonders beim Üben in Gruppen wertvolle Hilfestellungen geben konnten.

Ich erinnere mich, dass ich vor der Anmeldung die Frage nach dem durchschnittlichen Zeitaufwand für den Kurs gestellt hatte. Die Antwort „im eigenen Ermessen“ hat mich damals nicht ganz zufrieden gestellt. Aber rückwirkend betrachtet war sie durchaus korrekt. Wenn man vom Kurs profitieren will – und sei es „nur“ um etwas in seinem eigenen Leben zu verändern – reicht es sicher nicht aus, nur die Modulveranstaltungen zu besuchen. Das zwischenzeitliche Üben in Gruppen oder natürlich auch mit Familienmitgliedern und Freunden ist ein wichtiger Baustein zum Lernfortschritt. Nach jedem Modul gab es Kursunterlagen mit 30 – 50 Seiten, mit denen der Stoff noch mal nachgelesen und nachgearbeitet werden konnte. Ich bin gut damit gefahren, mich nicht allein auf diese Unterlagen zu verlassen, sondern im Kurs auch noch eifrig mitzuschreiben, und beide Quellen zu Hause noch mal zu einer eigenen Zusammenfassung zu vereinigen.
Ob Musterschüler oder Streber – ich habe zusätzlich noch etliche andere Bücher gelesen, habe das Internet durchstöbert und in Funk und Fernsehen einiges gefunden, was meinen Wissensschatz erweitert hat. Pflicht ist es nicht, geprüft wird es auch nicht, aber es wurde ja schon am Informationsabend angekündigt, dass man „süchtig“ wird, wenn man einmal angefangen hat. Süchtig nach neuem Wissen, süchtig nach weiteren Kursen natürlich, was für mich absolut eingetreten ist.

Die im Vorfeld angekündigte Prüfung im schulischen Sinne gab es nicht. Vielmehr musste jeder in einer Diplomarbeit dokumentieren, wie er das Mentaltraining bei sich oder bei anderen schon eingesetzt hat. Im Gegensatz zu allem Starren an Schulen und Hochschulen war hier sowohl Freiheit erlaubt als auch Kreativität gefordert. Und sicher war das, gepaart mit den persönlichen Eindrücken der Dozenten, viel besser als eine stupide Prüfung, die nur auswendig Gelerntes abfragt.

Lohnt sich der Kurs?

2.400 Euro sind kein Pappenstiel und haben mich durchaus zu intensivem Nachdenken vor der Anmeldung angeregt. Aber als ich mir dann vor Augen gehalten habe, dass ich dieses Geld in mehrfacher Hinsicht in mich selber investiere und meine persönliche Weiterentwicklung auf viele Bereiche wirken wird, fiel mir die Entscheidung leicht.

Der Wiener Kongress für mentale Stärke sollte mir als Prüfstand für das neue Wissen dienen. Hatte ich etwas Brauchbares gelernt? Reichte der Stoff aus, um mitreden zu können? Ja, eindeutig. Mit den im Kongress verwendeten Fachbegriffen, die von den Referenten nicht immer als bekannt vorausgesetzt wurden, kam ich mühelos zurecht. Einige Techniken, die wir gelernt hatten, kamen dort auch zur Sprache, lagen also voll im Trend. Und an den Rändern meines Wissens boten sich ausreichend Haken, um neue Informationen aus dem Kongress anzuhängen.

Wenn Sie schon zum nächsten Kurs angemeldet haben, freuen Sie sich auf eine interessante Zeit. Wenn Sie noch überlegen, ob Sie es tun sollen, schließen Sie Ihre Entscheidungsphase ab, indem Sie es tun.
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