Mein Weg zum Ich – Themenweg in St. Agatha


In letzter Minute habe ich ihn gesehen: Den Hinweis auf die „Wege zum ich“ auf der Donausteig-Wanderkarte. Unten die sehenswerte Schlögener Schlinge der Donau, oben St. Agatha mit einem modernen Themenweg zum Nachdenken, in sich Hineinspüren und Energie tanken in der großen Pyramide am Ziel. Die ist vom Örtchen Etzing aus unübersehbar. Der Weg selber und sein Start sind allerdings in St. Agatha recht gut versteckt, wenn man nicht Gast im Revita Hotel Kocher ist. Dort, fast am Ortsende, beginnt der „Wander-Wirkungspfad“ nämlich mit dem Kräutergarten zur Einstimmung.

agatha-innerer-gartenVerfehlen kann man den Weg nicht, denn er ist mit großen grünen Wegweisern bestens ausgeschildert. Die Stationen sind mit ihren großen Tafeln auch von weitem erkennbar.

Die erste Station ist eine grüne Oase, die man durchaus auch als kleines Paradies bezeichnen könnte. Ein kleiner Teich mit Bühne, ein grüner Hügel, Steinskulpturen, ein historischer Steinbrecher, eine Gedenkstätte und Ruhebänke – für jeden ist sicher etwas dabei, das ihn besonders interessiert und eine Brücke zum ICH baut. Dabei geht es um die Selbst- und die Fremdwahrnehmung, aber auch darum, zu entspannen und Abstand zu allem vorher dagewesenen Trubel zu finden.

Die nächste Station beschäftigt sich eingehender mit der Frage nach dem ICH. Ein großes Transparent mit vielen Begriffen führt auf die Suche nach dem ICH in den Spuren des Lebens. Einige Begriffe sind fett geschrieben, andere nicht. Passt das für mich auch so? Oder ist es bei mir anders? Auf der Bank gegenüber dem Transparent kann man diesen Fragen in Ruhe nachgehen.

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Um ein paar Antworten oder Denkanstösse reicher geht es weiter zur nächsten Station am Ende der Straße, die eine Aufgabe für den Weg über die Wiese bis an den Waldrand parat hält. Was macht mein kultiviertes ICH aus, und was ist meine Ur-Natur? Vielleicht findet man dabei ja innere Talente, die noch nicht voll gelebt werden?

Die Stille des Waldes kann jeder nach seiner Art erleben, ob mit den Ohren oder barfuss. Sie soll auch daran erinnern, im Alltag Oasen der Ruhe einzubauen.

Nur wenige Schritte weiter wartet eine wellenförmige Holzliege in einer herzförmigen Hecke. Hier dürfen in aller Ruhe Herzensverbindungen zu Dingen und Menschen aufgespürt werden – zu anderen Menschen, aber auch zu sich selbst. Ich würde es unter das Stichwort „gutes Selbstwertgefühl“ stellen.

Die Gedanken, die bis zu dieser Station zusammengekommen sind, haben nun ein wenig Zeit, im Kopf zu kreisen oder auch weiter zu reifen, denn bis zur nächsten Station dauert es ein wenig. In der Ferne ist aber schon die Pyramide zu sehen. Die Neugierde wird aber durch die nächste Tafel zurückgedrängt, die zur Analyse der eigenen Bedürfnisse anregt. Wo fühlt man sich besser, im Schutz der Bäume oder auf dem offenen Weg? Ausprobieren, hin- und hergehen und spüren, dann kommt man der Antwort näher.

Und wie ist das mit den Wünschen? Manche sind klar und nah, andere fern oder nicht erreichbar. Die nächste Tafel gibt den Vergleich mit den Hügeln als Hilfestellung mit auf die nächste Wegstrecke.

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Das Ziel, die Energie-Pyramide, ist nun in greifbare Nähe gerückt und bietet noch einen Denkanstoß zum Erreichen von Zielen. Mancher geht direkt darauf zu, andere nehmen Umwege. Letzteres bringt einen auf dem Weg ins Innere der Pyramide an stärkenden Edelsteinen vorbei. Im Inneren kann man eine 10-minütige Herz-Meditation genießen, die von wechselnden Farben in beleuchtete Streifen begleitet wird. Rundum gestärkt kann man danach natürlich noch den tollen Ausblick genießen, bevor es auf dem gleichen Weg, aber mit ganz anderen Gedanken und neuer Energie zum Ausgangspunkt zurück geht.

Der Weg zum Ich: Ein lohnenswerter Weg für jeden, der sich darauf einlässt und sich die Zeit dafür – und somit für sich – nimmt. Wege in dieser Art braucht es noch viel mehr, damit wir in unsere hektischen Welt wieder mehr Erdung bekommen und uns klar werden, was wirklich wichtig ist.