Nonkonformisten an die Macht!

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So könnte ein kurzes Fazit von Adam Grants neuem Buch „NON Konformisten – Warum Originalität die Welt bewegt“ lauten. Was das bedeutet und bringt, zeigt das Buch mit den bunten Socken ganz ausführlich. In Theorie und Praxis erfährt der Leser alles über Nonkonformisten, ihre Eigenschaften, Vorteile und Schwierigkeiten. Hier ein paar interessante Aussagen, die Lust auf’s Lesen machen sollen.

Konformisten entstehen durch gesellschaftliche Regeln und Systeme. Wer sich anpasst, kommt gut an. Das lernen die Kinder schon in der Schule, und so werden die größten Konformisten zu den „brilliantesten Schafen der Herde“ oder gar zu Wunderkinder, die in einem gegebenen Bereich mühelos lernen.

Steckbrief Nonkonformisten

Wer seinen Bereich aber vielmehr umgestalten möchte, ist ein Nonkonformist und ebenso unbeliebt wie nützlich. Denn der Nonkonformist wirft das Alte über den Haufen und sucht bessere Optionen. Er sieht zwar das gleiche wie alle anderen, betrachtet es aber dennoch mit neuen Augen, bis es zum Vujà-dé kommt.

Er hat ein breites Wissen und lässt sich auch durch die Kunst inspirieren. Angesichts der schnellen Veränderungen unserer Welt sind Erfahrungen nur noch bedingt nützlich, so dass die Intuition besser durch Analyse ersetzt wird.

non-konformistenNonkonformisten orientieren sich nicht am Außen und am dort erzielbaren Erfolg, sondern blicken nach Innen. Sie suchen die für sie richtige Reaktion und die Vorgehensweise, die am besten zu ihrer eigenen Identität passt.

Gehör finden

Damit die Nonkonfirmisten mit ihren neuen Ideen überhaupt Gehör finden, müssen sie sich zuerst ihren Status verdienen, was für Frauen und andere Minderheiten nochmal schwieriger ist. Dass sie am Anfang viele Gegner haben, ist nicht unbedingt schlimm, denn die besten Verbündeten entstehen aus diesen Reihen nach einem Seitenwechsel. Sie werden mit den Ideen vertraut, indem sie sie mindestens 10-20 Mal hören.

Weist der Nonkonformist auch gleich auf die Schwachstellen der Idee hin, betreibt er nicht etwa Selbstmord, sondern macht seine Idee glaubwürdiger. Zudem entwaffnet er die Zuhörer, denn wer nun noch echte Kritik hervorbringen möchte, muss schon ein echter Profi sein.

Zeit lassen

Für Nonkonformisten und ihre neuen Ideen ist die sonst verpöhnte Aufschieberitis nützlich. Wenn man die erste Idee bewusst verschiebt, die Gedanken schweifen lässt und offen für Improvisationen bleibt, kommt man meist noch viel weiter, als wenn man die erste Idee sofort in die Tat umgesetzt hätte. Manche bahnbrechenden Erfolge kommen einfach erst in späten Jahren, ob mit Ende 30 oder gar Anfang 60. Es ist also nie zu spät für neue Ideen, Wege und Erfolge.

Unternehmen

Diesen Zeitaspekt sollten sich auch Unternehmen zu Nutze machen. Denn Grant kann berichten, dass die wertvollsten Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern über 55 Jahren kommen. Sie zählen sicher zu den Minderheiten, aber gerade auf diese sollten Unternehmen hören. Sie stimulieren nämlich das Denken und bringen es in neue Bahnen. Auch sollten Chefs von ihren Mitarbeiter nicht wie bislang Lösungen verlangen, sondern explizit Probleme. Die Lösungen dazu werden anschließend in gute zusammengestellten Gruppen analysiert und gelöst.

Änderungen sind für Unternehmen unumgänglich, und so sollten viel öfter die Nachteile thematisiert werden, die ohne Änderungen entstehen.

Fazit

Es gilt, den Zorn auf die herrschenden Verhältnisse zu fördern, denn Querdenker sind die wahren Leistungsträger!

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, neue Erkenntnisse und Ermutigungen, Nonkonformist zu werden oder als solcher noch mutiger in den Vordergrund zu treten.