Sylter Sagenwald – Zauber für Groß und Klein

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Meer, Sand, Strand und Dünen – dafür ist Sylt vor allem bekannt und beliebt. Aber im Wald von Wenningstedt gibt es noch eine ganz besondere Attraktion. Dort wohnen nämlich Puken, Klaubautermänner, Zwerge, Riesen und noch einige andere Gestalten, die es schon ganz lange auf der Insel gibt. Sie sind die Hauptfiguren in Sylter Sagen, die im Sagenwald zum Leben erweckt werden.

Für alle gibt es die Sagen auf großen Tafel zum Lesen oder Vorlesen. Kennen Sie den Meermann Ekke Nekkepenn? Ganz Mann wollter er statt seiner Frau Ran viel lieber die schöne Inge von Rantum an sich binden. Die aber wollte nicht und enttarnte ihn so, wie wir es vom Rumpelstielzchen kennen. Undank war Ekke Nekkepenns Lohn, denn er grollte fortan den Rantumern, schickte ihnen Stürme und versenkte ihre Schiffe.

Und wer schaut da um die Ecke? Das ist einer der Puken. Die kleinen Kerle waren liebe Hausgeister. Sie waren eigentlich nie zu sehen, sondern versteckten sich lieber in verborgenen Winkeln von Häusern und Scheunen vor den Menschen. Aber die Menschen wussten durchaus, ob die Puken da waren. Denn wenn die Scheune morgens gefegt und das Vieh gefüttert war, war das sicher das gute Werk eines Pukes. Die kleinen Kerle kannten sich auch gut mit Heilkräutern aus und halfen damit kranken Kühen.

Und wie bedankten sich die Sylter bei ihren Heinzelmännchen? Mit einem Teller Grütze mit Butter. Das war die abendliche Leibspeise der Puken. Eine besonders nette Gabe waren weiche Pantoffeln oder Wollstrümpfe. So bekleidet konnte man sie bei ihren nächtlichen Ausflügen auf dem Dachboden sogar hören….

Im Sylter Sagenwald laufen sie nicht davon, sondern lassen sich bewundern und bewachen Spielgeräte für Kinder. Die können bei den Puken durch einen hohlen Baumstamm krabbeln oder vielleicht auch darauf balancieren. So wird jede Sage zu einem Erlebnis für alle Sinne. Lesen, hören, träumen sind ebenso angesagt wie Bewegung an den Spielstationen für die Kleinen.

Diese Schaukelliege gehört zur Sage um den Schatz vom Brödihoog. Im gleichnamigen Grabhügel versteckte Teunis der Seeräuber seine Schätze. Gemeinsam mit seinen Söhnen bewunderte er die Schätze immer wieder in der Nacht. Nachdem die Söhne bei einem Einsturz der Grabkammer zu Tode kamen, starb auch der Vater vor Kummer. Die Schätze wurden nie entdeckt, aber Teunis Geist spukt dort noch immer in Nebelschwaden.

Im Sylter Sagenwald erfährt manauch, wie das Klappholttal zu seinem Namen kam. Die Sage dreht sich um Tam Bleiken, der den Listern zu unbequem war. Sie vertrieben ihn, und er musste im menschenleeren Land zwischen List und Kampen leben. Als er einmal ein gestrandetes Schiff rettete, klapperte er mit den Planken so sehr, dass die Schäferin Jappen Mär auf ihn aufmerksam wurde. Der Fischer war zwar nicht mehr zu retten, aber Tam schlüpfte in seine Kleider, nahm seine Identität an und heiratete die Schäferin. Tam sei bei der Rettung des Fischers umgekommen, erzählten sie im Dorf. Ihr Sohn Tam Tamen wurde später Fürst der afrikanischen Wüste. Und Tams Klappern verdankt das Klapperholztal bzw. Klappholttal seinen Namen.

Natürlich können die Kinder an der Spielstation kräftig mit verschiedenen Hölzern klappern.

Rund um den schwarz-weißen Leuchtturm von Kampen und die Grabhügel, die zu seinen Füßen liegen, gibt es natürlich auch eine Sage. Riesen, ihr König Bröns, sein Sohn und Hund wurden dort begraben. Und was passierte den Bösewichten, die die Schätze aus den Gräbern stehlen wollten? Das wird hier nicht verraten – Sie erfahren es im Sagenwald. Verraten wird aber, dass ein Karussel mit dem Leuchtturm auf die Kinder wartet.

Der Sagenwald befindet sich im hinter dem Campingplatz in Wenningstedt. Im ersten Teilstück steht www.wenningstedt.de auf den Tafeln. Das zweite Teilstück ist durch die Aufschrift www.kampen.de zu erkennen. Zwischen beiden Teilen im Wald liegt eine Lichtung. Große Steine mit Wichteln weisen den Weg, wenn sie ihn suchen und darum wissen.

Diese bunt bemalten und beschrifteten Steine sind die Wegweiser des Sylter Sagenwaldes. Man findet sie an den Ein- oder Ausgängen. Der Sagenwald kann jederzeit besucht werden, und das Vergnügen ist kostenlos.

Wie viel Zeit sollten Sie für den Besuch im Sylter Sagenwald einplanen? Das kommt natürlich darauf an, wie lange Sie sich an den einzelnen Stationen aufhalten oder an den Bänken eine Rast einlegen. 1-2 Stunden reichen aus, um alles zu sehen und zu erleben.

Lassen Sie sich verzauben! Viel Vergnügen!