Oberhalb von Döbriach am Millstätter See wartet ein besonderer Rundwanderweg auf Kneipp-Fans und alle, die Themenwege mögen. Hinter dem Namen Kneipp Mirnock-Panorama-Rundweg verbergen sich im Grunde sogar mehrere Wege und Optionen, denn es gibt einen leichten und einen anspruchsvollen Rundweg. Beides sind abgeschlossene Runden, die an verschiedenen Tagen begangen werden können. Wem nur einen Urlaubstag für diese Kneipp-Attraktion zur Verfügung steht, kann beide Rundwege verbinden. Denn ein Wegstück haben sie gemeinsam, so dass eine Acht entsteht. Dann bleibt allerdings weniger Zeit für die Kneipp-Stationen, die wirklich sehens- und nutzenswert sind.
Offizieller Start ist der Parkplatz Wegscheider an der ehemaligen Schule. Alternativ bieten sich Parkmöglickeiten in Glanz, beim Koflerhof, beim Alpengasthof Bergfried oder bei Renates Einkehr. Wer ganz umweltfreundlich wandern will, kann auch über den Weg 167 von Döbriach zum Alpengasthof Bergfried hinauf steigen und stößt dort auf den Kneippweg. Über den Slow Trail Mirnock geht es dann zunächst noch ein Stück bergauf bis zum großen Kraft- und Erholungsplatz mit Medizinrad und toller Aussicht.
Bei der Planung hilft der Übersichtsplan. Unterwegs bei den Mirnockbauern finden Sie sicher die umfangreiche Broschüre. Und auf dem Weg, z.B. beim Alpengasthof Bergfried, ist eine große Wanderkarte ausgehängt, in der der Kneippweg auch eingezeichnet ist. Verlaufen ist also ausgeschlossen, denn unterwegs sind auch noch Wegweiser aus Holz angebracht.
Lassen Sie sich nicht von der Infotafel an einem Wegstück irritieren, dass die folgenden 375 m nicht Teil des Kneipp-Mirnock Panoramawegs sind. Sie machen alles richtig, wenn Sie dem Weg folgen und die gute Waldluft einatmen. Es passiert nichts, und schnell ist die nächste Kneipp-Station erreicht.
Diese Kneipp-Stationen bieten viele Möglichkeiten, alle 5 Elemente der Kneipp’schen Lehre kennenzulernen und auch gleich praktisch umzusetzen. Körper und Geist kommen voll auf ihre Kosten, das ist sicher. Und wer in der Nähe wohnt, wird den Weg sicher öfter gehen, um vor allem die vielen tollen Kneippanlagen zu nutzen.
Aber schauen wir im einzelnen, was für die 5 Elemente der Kneipp’schen Lehre geboten wird.
Bewegung
Die ist natürlich durch das Wandern klar gegeben. Aber es gibt noch zusätzliche Bewegungsstationen, die durch die roten Tafeln erkennbar sind. Hier werden spezielle Übungen vorgeschlagen, die gleich absolviert werden können. Wer die Übung in der Erinnerung mit nach Hause nimmt, kann sie natürlich auch dort immer mal wieder durchführen, um einen besonderen Trainingseffekt zu erreichen.
Mal dürfen Sie sich strecken, mal zentrieren oder bewusst atmen. Auch die positiven Wirkungen von Bewegung werden genannt. Dazu gibt es auf jeder Tafel ein Kneipp-Zitat, über das Sie vielleicht auf der nachfolgenden Wegstrecke nachdenken können – oder über dieses jetzt gleich:
„Grund zur Freude gibt es jeden Tag. Aber freuen muss ich mich schon selber.“
Wasser
Das zentrale Element ist auf dem Weg besonders stark vertreten. Viele Becken und Brunnen laden wahlweise zum Wassertreten oder zum Armbad ein. Das Wasser kommt aus Bächen oder Quellen und ist also stets frisch im doppelten Sinn. Mal sind es runde Betonelemente, mal ist es eine viereckige Holzeinfassung: Die Wassertretbecken sind einfach gehalten, aber dadurch auch einfach genial. Denn es ist alles da, was man braucht. Einen Einstieg, ein Geländer zum Festhalten und das frische Wasser.
Für’s Auge gibt es diesen schönen geschnitzten Brunnen. Und wer Kleider ablegen will, findet ganz natürliche Kleiderhaken… Seien sie gespannt und lüften Sie das Geheimnis selbst auf dem Kneipp-Mirnock-Weg.
Zwischen Anwendungen für die Arme und Beine soll mindestens 1 Stunde Abstand liegen, in der der bewusst gestörte Blutfluss sein Gleichgewicht wieder findet. Also können Sie sich entweder ganz viel Zeit für die anderen Übungen und Entspannungsplätze lassen, oder Sie suchen sich einfach die Wassertret- und Armbadplätze aus, die Ihnen spontan am meisten zusagen. Die Wahl ist aber nicht einfach. Verraten sei, dass sich ein Platz besonders lohnt, weil der Bergbach hier noch ganz besonders mit Energie aufgeladen sein soll, die beim Kneippen aufgenommen werden kann.
Heilpflanzen
Den Heilpflanzen sind logischerweise die grünen Tafeln gewidmet. Hier werden einzelne Pflanzen vorgestellt. Es gibt aber auch praktische Anregungen für eine Teemischung und allgemeine Informationen zu Pflanzen und Abläufen im Wald, durch den der Weg ja zeitweise führt.
Ein besonderes Kleinod ist das Kräutergärtlein am Spielerhof. Auf einem kleinen Hügel wachsen je nach Saison allerlei Heilpflanzen, die auf kleinen Holzscheiben erklärt werden. Auch die liebevolle Dekoration lädt zum Verweilen, Schauen und Riechen ein.
Lebensordnung
Die Lebensordnung ist ebenfalls vielfältig vertreten. An den schönsten Flecken laden Bänke zum Verweilen ein. Wer die aktive Entspannung sucht, finden 7 verschiedene Plätze für Yoga-Übungen. Für Yoga-Neulinge werden im Begleitheft verschiedene Übungen im Stehen oder Liegen vorgestellt. Dafür kann es sicher nicht schaden, eine Matte mitzunehmen. Zwar sind die Besucher angehalten, die Yogaplattformen ohne Schuhe zu betreten. Aber wenn die Holzbühne mitten im schönsten Weidegebiet liegt, ist zuweilen erkennbar, dass sich auch die Vierbeiner dort entspannt haben…
Es muss natürlich nicht ausdrücklich Yoga sein. Auch Übungen aus dem Qi Gong lassen sich an den Yogaplätzen ebenso wunderbar ausführen wie Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen aus anderen Bereichen.
Ein besonderes Highlight des Weges sind sicher die drei Kraftorte, die durch Spiegel zu einem großen Kraftfeld verbunden sind. An zwei Stellen kann man auf einer Bank sitzend ganz ruhig in sich hineinspüren und die entspannende, ausgleichende oder die aktivierende, aufbauende Kraft aufnehmen. Der dritte Kraftort ist ein umzäunter Bereich unter Bäumen, der besonders gut für Yoga oder Meditationen geeignet ist. Hier sollen Transformationen leicht möglich werden.
Ernährung
Lilafarbene Tafeln beschäftigen sich mit der Ernährung. Die Mirnockbauern stehen natürlich für eine Einkehr bereit und verwöhnen die Wanderer gerne mit regionalen saisonalen Schmankerln. Kleine Köstlichkeiten zum Mitnehmen können auch an einem Automat erworben werden.
Satt sehen kann man sich auf jeden Fall an den Ausblicken auf den Millstätter See, die sich immer wieder bieten.
Ich habe meine Wanderung auf dem Kneipp Mirnock-Panoramaweg sehr genossen und empfehle den Weg natürlich wärmstens weiter. Den Mirnockbauern und alle anderen, die sich für den Weg engagiert haben, gebührt Lob und Dank.
Ich hoffe, dass sich viele Kneippfreunde an dem Weg erfreuen und dass er einige neue Kneippfreunde hervorbringt, die erfahren haben, wie sie viel Gutes für sich und Ihre Gesundheit tun können.