„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muß eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.“
Sebastian Kneipp
Treffender als Pfarrer Kneipp kann man es eigentlich nicht sagen. Was aber ist Gesundheit eigentlich? Ist man gesund, wenn man nicht krank ist? Im Sinne Kneipps wird Gesundheit weiter definiert. Auf der einen Seite stehen die Anforderungen, die an den Körper gestellt werden. Auf der anderen Seite stehen die Fähigkeiten des Körpers, sich gesund zu erhalten. Er muss sich ständig um das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Polen bemühen und schafft das mal besser und mal weniger gut. So bezeichnen wir uns mal als mehr oder weniger gesund und mal als leicht oder schwer krank.
Die Gesundheitsförderung, die Kneipp propagiert und uns hinterlassen hat, will vor allem die Widerstandskräfte des Körpers stärken, damit wir nicht gleich krank werden, wenn mal ein paar Viren oder Bakterien herumschwirren.
Klassisches Naturheilverfahren
In diese Kategorie fällt Kneipps Lehre, die von der deutschen UNESCO-Kommission sogar als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Kneipps Heilmethoden können eine sehr lange Tradition von nunmehr 150 Jahren vorweisen. Etliche wissenschaftliche Studien haben ihre Wirksamkeit inzwischen bestätigt, und sie werden von naturkundlich tätigen Ärzten, speziellen Kneipp-Ärzten als auf Laienebene von den Kneipp-Bünden und Vereinen in Österreich, Deutschland und weltweit angewendet, gelebt und vermittelt.
Wer sich mit klassischen Naturheilverfahren gesund halten möchte, braucht dafür keinen, keinen Therapeuten und auch keine komplizierten Apparate. Jeder kann die Methoden lernen und zu Hause anwenden.
Klingt reizvoll und einfach – ist es auch. Gibt es einen Haken? Nun, man muss selber aktiv werden. Man muss? Man kann! Denn man hat mit Kneipps Methoden viele Möglichkeiten, seine Gesundheit zu gestalten.
5 Säulen
Vom Himmel fällt die Gesundheit also nicht. Aber Kneipps Lehre besteht aus 5 Säulen, die sich ergänzen und auch für Abwechslung sorgen. Am bekanntesten sind wohl Kneipps Wasseranwendungen, die äußerst wirkungsvoll sind und nur wenige Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Viel Gutes hat Kneipp bei seinen Patienten auch mit Heilpflanzen bewirkt, die er in der Natur gesammelt hat. Dass Körper und Geist zusammenhängen, wurde ihm bei Patienten klar, bei denen er mit Wasser und Pflanzen keine Erfolge erziehlen konnte. Seine Erkenntnis:
„Erst als ich Ordnung in die Seelen meiner Patienten brachte,
hatte ich vollen Erfolg.“
begründete den Bereich Lebensordnung, der für ihn als katholischen Pfarrer im Allgäu bis 1897 noch ganz selbstverständlich war. Wir verstehen darunter vor allem Entspannung und eine Rückkehr zur Natur mit der Besinnung auf wahre Werte jenseits des Konsumwahns. Auch Bewegung war Kneipp ein Anliegen, auch wenn das vor allem bäuerlich geprägte Leben in seiner Zeit noch viel bewegungsreicher war als unsere Zeit. Die fünfte Säule der Kneipp’schen Lehre ist die Ernährung, die natürlich, regional und vollwertig sein sollte.
Noch mehr über Kneipp
Der Lebenslauf von Sebastian Kneipp ist hoch interessant, und es gäbe viele Scheiben, die man sich von ihm abschneiden könnte. Einblicke gibt es
- in einer Gedächtnistrainingsstunde über Kneipp
- auf einem Kneipp-Denkpfad
- bei Aktivitäten an Kneippanlagen
- bei den Heilpflanzenangeboten