
In ihrem Buch „Die Logik des Herzens“ zeigt Inge Patsch, wie es gelingen kann, Sinn im Leben zu finden. Was so leicht geschrieben ist, erweist sich in der Praxis allerdings als eine sehr schwierige Aufgabe. Die Logik des Herzens betrifft nicht nur das Herz, sondern auch das Gehirn und den gesamten Menschen mit seinen inneren und äußeren Dialogen. Das Buch ist vielseitig und abwechslungsreich, verbindet Theorie und Praxis und bietet Stoff für Herz und Hirn.
„Die Logik des Herzens vereint Verstand und Gefühle und schenkt jedem Menschen das Potenzial seiner eigenen Lebenskraft.“ So beschreibt Inge Patsch ihr Konzept gleich am Anfang des Buchs.
Sozusagen als Assistenten hat sie Albert und Kasimir mitgebracht. Albert (links im Bild, das im Buch auf S. 17 zu finden ist) symbolisiert den Verstand und das logische Denken, Kasimir (rechts) hingegen unser Gefühl. Nur wenn beide gemeinsam und gleichmäßig rudern, wird das Boot geradeaus fahren. Sobald einer der beiden aber einen Alleingang plant, wird sich das Boot im Kreis drehen.
Wie das gehen kann und was dabei auch schief gehen kann, erklärt die Autorin im Buch. Denn die Logik des Herzens steht genau für „die gelungene Verbindung von Verstand und Gefühl.“
Albert und Kasimir sind in jedem von uns aktiv, sprechen miteinander und verstehen sich nicht immer. Inge Patsch zeigt das beispielhaft an Lena, die auch Max, Peter oder Judith sein könnte und wohl die meisten Probleme des Alltags mit uns teilt. Der Leser erfährt, wie und warum manche Situationen nicht wunschgemäß enden und bekommt anschließend Verstandesfutter für Albert, Seelennahrung für Kasimir und Herzenslogik für alle in Form von Texten, Zitaten oder Gedichten.
In den theoretischen Teilen spannt Inge Patsch gekonnt den Bogen von den Grundlagen zu konkreten Aussagen, wie man den Sinn im Leben finden kann. Schließlich vertritt sie als Logotherapeutin die Schule von Viktor Frankl, der sich eingehend mit dem Sinn beschäftigt hat. Ihre Aussage zur Hirnforschung passt auch perfekt ins Mentaltraining:
„Die fröhliche Botschaft der Hirnforschung lautet: Auch erwachsene Menschen können lernen, ihr Gehirn anders zu benutzen als bisher. Ganz im Sinne der logotherapeutischen Erkenntnis, dass Menschein bedeutet: Ich kann noch immer anders werden.“
Man kann sich also ändern, muss es aber wollen und für sich selbst die Verantwortung übernehmen. Auch dazu liefert das Buch ein wunderbares Zitat:
„Menschen, die ihr eigenes Maß immer wieder an der Zustimmung anderer messen, legen ihre Selbstachtung und ihre Eigeninitiative in fremde Hände. Sie verzichten darauf, ihre persönlichen Wertvorstellungen sinnvoll zu leben. Es wird immer Menschen geben, denen nicht gefällt, wie wir leben.“
Soweit so gut. Aber wie schafft man das nun mit der Veränderung? Im Mentaltraining gibt es den Begriff der „Psychohygiene“, für den Inge Patsch ebenfalls eine einfache Erklärung liefert:
„Häufig wiederholte negative Gedanken und Vorstellungen machen uns das Leben schwer. Nur wenige Menschen machen sich bewusst, dass sie ihre Denkmuster und Überzeugungen im Laufe ihres Lebens selbst erschaffen haben. Viele Gedanken, die uns einengen, drängen sich unwillkürlich auf und wir müssen allmählich wieder lernen, von ihnen wegzukommen.“
Inge Patsch macht im Buch – und auch in ihren Vorträgen – Mut. Man muss auch Vertrauen haben, dass sich Dinge zum Guten entwickeln, dass etwas klappt oder gelingt. Gesellen sich noch Begeisterung und Engagement dazu, hat man die wichtigsten Zutaten für ein Leben voller Sinn bereits beisammen.
Das Buch liefert zwar kein Patentrezept, das immer und überall zuverlässig funktioniert. Es bietet aber viele interessante Anregungen und Informationen zum Nachdenken, immer wieder Nachlesen und natürlich auch Umsetzen.
Inge Patsch
Die Logik des Herzens
Vertrauen in das Leben gewinnen
Tyrolia Verlag
128 Seiten