Explora: Ein Bunker zum Staunen mitten in Frankfurt/Main

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Mitten in Frankfurt/Main zwischen Wohnhäusern und hinter einem Spielplatz steht ein grauer Betonkasten mit seltsamen roten Rechtecken an der Fassade. Fenster sind das nicht, aber was dann? Und was hat es mit der Büste mit der 3D-Brille zwischen den Eingangstüren auf sich?
Seltsam, seltsam, mag man sich von außen denken. Und auch drinnen lässt einen dieser Gedanke nicht mehr los.

Die äußere Form ist schnell erklärt, denn das Gebäude war mal ein Hochbunker. Deshalb also die massive Fassade ohne Fenster. Das merkt man natürlich auch innen, wo es ohne künstliches Licht und Belüftung nicht geht. Aber dafür gibt es jede Menge Platz für optische Illusionen und andere Exponate, die entdeckt werden wollen. Das erklärt auch den Namen “Explora”.

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explora-nansenFehlt nur noch die Erklärung zur 3D-Brille. Eine solche bekommt jeder Besucher mit der Eintrittskarte, damit die vielen 3D-Anaglyphen bestaunt werden können. Was da so alles in den Raum hineinragt – unglaublich. Es sind echte Kunstwerke, und Explora ist mit Recht stolz auf seine große Sammlung dieser Bilder. Auch die Sammlung an Holografien ist beachtlich und geht weit über die kleinen bunten Bildchen hinaus, die wir im Alltag von Scheckkarten oder Bahn-Automatenfahrkarten kennen.
Lange verweilen kann man auch vor den vielen Vexierbildern, die so oder so gesehen werden können oder wo sich Figuren verstecken, die man wirklich erst nach genauem Hinsehen erkennt.
Erwähnenswert sind auch viele optische Illusionen, die nicht “einfach” gedruckt, sondern in künstlerischer Handarbeit entstanden sind.

explora-kasimirNeben all diesen Bildern, die man anschauen darf, gibt es natürlich auch viele Stationen, wo die Besucher selber aktiv werden können. Kaum ist man drinnen, wird man auch gleich wieder nach draußen gebeten, wo Kasimir, der blaue Drache, wartet. “Schauen Sie dem Drachen in die Augen und gehen Sie ein paar Schritte nach links”, so die Aufforderung der jungen Explora-Mitarbeiterin. Uih, der Drache dreht ja seinen Kopf und verfolgt mich sozusagen! Das würde er vielleicht gerne, aber das kann er gar nicht, weil er keinerlei Scharnier oder dergleichen hat. Die Bewegung bilde ich mir nur ein, weil ich seine wahre Gestalt nicht erkenne. Aber auch nachdem ich das Prinzip verstanden habe, funktioniert die Illusion weiter – auch zu Hause, wo jetzt ein kleine Kasimir vom Bastelbogen auf mich schaut.
Die Wasserspringschalen kenne ich schon aus Kärnten. Aber sie sind trotzdem immer wieder faszinierend.

Im Keller dreht sich eine blau-schwarze Scheibe. In der Mitte ist ein roter Punkt angebracht, auf den man konzentriert blicken soll. Und was passiert dann mit den drei gelben Punkten, die rundherum angebracht sind? Mal verschwindet einer von ihnen, mal zwei zusammen! Spinn’ ich? Hab’ ich was an den Augen? Diese Frage stellt sich auch bei der Kaffeehaus-Illusion, wo gerade Streifen mit schwarzen und weißen Kästchen durch ein Verschieben plötzlich schräg werden.

explora-affeDa freut man sich doch über die beiden Affen, die ganz korrekt addieren oder multiplizieren können. Wie machen sie das bloß? Und wer kommt auf die Idee, so etwas zu bauen?

Noch immer staunend kann man zwischendurch Platz nehmen und eines der großen Legespiele lösen, bevor dann an der schwingenden Wand die Zweifel von vorher wieder wach werden. Wie kann es sein, dass ich nicht ruhig auf einem Bein stehen kann, wenn vor mir eine gestreifte Wand hin- und her pendelt? Tja, weil das Gehirn da ein wenig “dumm” ist und nicht damit klar kommt, dass sich um mich herum etwas bewegt, während ich mich selber nicht bewege.

Verschiedene Tafeln mit Zungenbrechern und Pallindromen sind an verschiedenen Stellen im Explora verteilt und können entweder sofort ausprobiert oder aber bestaunt werden. Was ist ein Pallindrom? Das ist eine der Prüfungsfragen in unserer Ausbildung zum Gedächtnistrainer. REGAL und LAGER sind ebenso Pallindrome wie RENTNER. Alle Wörter kann man vorwärts und rückwärts lesen, und es kommt immer etwas Sinnvolles heraus, mal mit der gleichen Bedeutung, mal mit einer anderen. Und das geht nicht nur mit Wörtern, sondern auch mit ganzen Sätzen. Sehen Sie selber – im Explora.
Nehmen Sie sich unbedingt ein paar Stunden Zeit für Ihren Besuch, damit Sie alles in Ruhe ausprobieren und genießen können. Es lohnt sich!