Machen Sie den Tag zu einem auditiven Tag


Dieser Beitrag eröffnet die Kategorie mit dem Namen „Tagesaufgaben“. Eine solche Aufgabe kann Sie durch den Tag begleiten und die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte leiten. Interessante Erkenntnisse sind garantiert, dank derer sich Ihre Wahrnehmung vielleicht sogar dauerhaft ändert. Ein langweiliger Tag kann durch eine solche Tagesaufgabe spannender werden, an einem turbulenten Tag kann die Aufgabe zwischendurch für Momente sorgen, in denen Sie wieder etwas zur Ruhe kommen und das Denkkarussel in ihrem Kopf in den Hintergrund schieben können. Und sollten Sie am Abend mal feststellen, dass es mit der Tagesaufgabe doch nicht so gut funktioniert hat, dann nehmen Sie sie einfach nochmal mit in den nächsten Tag. Es gibt kein Richtig und Falsch, es ist kein Wettbewerb, sondern eine Beschäftigung mit sich selbst und eine Rückbesinnung auf sich selbst. Also starten wir mit der ersten Aufgabe.

Auditiv, was heißt das? Es geht um die beiden Organe, von denen wir bei der Dame von der Rosenheimer Landesgartenschau nur das rechte sehen, das aber sehr gut. Es geht um die Ohren, um das Hören, um das Lauschen.

Schalten Sie am auditiven Tag einmal bewusst auf das Hören. Nehmen Sie Geräusche bewusst wahr und achten Sie auch auf die verschiedenen Nuancen von Stimmen und Tönen.

Ganz besonders schöne Hörerlebnisse kann man jetzt im jungen Frühling in der Natur einfangen. Hören Sie die Vögel singen? Wie viele verschiedene Gesänge hören Sie? Wenn Sie dem Gesang auch den Vogel zuordnen können – wunderbar – aber das ist gar nicht nötig. Genießen Sie einfach das Vogelkonzert und lassen Sie Ihre Ohren die verschiedenen Klangfarben nachspüren. Außer hohem oder tiefen Gesang gibt es natürlich auch noch kurze oder lange Töne und Pausen dazwischen.
Neben den Vögeln erwachen auch die Insekten. Vielleicht summt ja etwas Kleines an Ihrem Ohr vorbei? Verjagen Sie es nicht gleich, sondern hören Sie mal hin. Wie hört es sich an?

wasserLenken Ihre Ohren Ihren Blick rechts und links des Weges? Tatsächlich, da läuft ja ein Bach! Wie er plätschert und gurgelt, wie das Wasser auf der Suche nach seinem Weg immer wieder andere Geräusche verusacht! Genießen Sie die Vielfalt und bleiben Sie ruhig einmal stehen, schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich ganz auf das Hören.

Auch beim Gehen gibt es einiges zu hören. Je nach Untergrund werden Ihre Schritte unterschiedliche Töne produzieren, z.B. auf Kies, auf einer nassen Wiese, auf Schneeresten oder wenn Sie auf einen am Boden liegenden Ast treten. Haben Sie einen leichten Schritt und schweben Sie fast dahin oder ist jeder Schritt – was natürlich auch am Schuhwerk liegt – deutlich zu hören? Sicher werden Sie noch viel mehr hören, vielleicht Ihren Atem oder Ihren Herzschlag beim Bergauflaufen, vielleicht andere Tiere oder die Spiele des Windes mit Blättern, Ästen oder anderen leichten Dingen.

autoGeräusche der Zivilisation, allen voran des Autoverkehrs, sind meist weniger angenehm als die der Natur. Aber nehmen Sie auch diese einmal ohne gedankliche Bewertung wahr. Wie unterscheiden sich die Geräusche, wenn das Auto näher kommt oder wegfährt? Wie unterscheidet sich ein PKW von einem LKW oder einem Motorrad? Was sorgt sonst noch für Geräusche bis hin zu Lärm in unserem Leben? Flugzeuge, Eisenbahn, Maschinen – machen Sie einfach mal eine Bestandsaufnahme.

Bei Gesprächen achten wir vermeintlich vorrangig auf den Inhalt. Tatsächlich bestimmen aber die Betonung und Klangfarbe (neben Gestik und Mimik) die wahre Bedeutung der gesagten Worte. Spitzen Sie also auch hierfür mal die Ohren, vielleicht am Anfang erstmal in einem Gespräch, in dem Sie nur zuhören. Wie unterscheiden sich die Stimmen? Wie ist die Sprachmelodie?

Es gibt viel zu hören – natürlich noch in vielen anderen Bereichen. Lassen Sie es einfach mal zu und lassen Sie sich überraschen. Ihre Erfahrungen können Sie gerne in einem Kommentar mit allen Lesern teilen.