Sportmentaltraining: Höchsteistungen des Gehirns – nicht nur bei Paul Scharner

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Ab und zu hört man von Spitzensportlern, dass ihnen ihre mentale Stärke zum Erfolg verholfen hat oder dass sie mit einem Mentaltrainer zusammenarbeiten. Aber insgesamt passiert das noch relativ selten. Deshalb halten sich auch noch immer hartnäckig falsche Vorstellung über das Sportmentaltraining im Speziellen und das Mentaltraining im Allgemeinen. In Ö3 kam genau diese Tatsache kürzlich zur Sprache – von einem bekannten Sportler.

Paul Scharner, inzwischen Ex-Fußballer, war am 8. September 13 bei Claudia Stöckl im Ö3-Frühstück bei mir. Hier die Mitschrift des Gesprächs zum Thema Sportmentaltraining.

Claudia Stöckl (CS): Deine Zusammenarbeit mit deinem Mental- und Karrierecoach Valentin Hobel ist auch immer wieder Thema – ist auch sehr spannend. Im Alter von 21 bist du an ihn herangetreten.
Paul Scharner (PS): …da war ich 20…

CS: 20 warst du. Hast damals schon gesagt, du würdest gerne eine Weltkarriere machen. Und seitdem begleitet er dich. Ich hab‘ mir das auf der Website angesehen, seine Methodik. Da geht es um eine Erfolgsuhr, eine Bestandsaufnahme, Selbstbewusstsein zu vergrößern, Potenziale zu entdecken und immer wieder um diese Zielsetzung. Also es werden Szenarien durchgespielt. Was macht man da genau?

PS: Hauptsächlich eben mit Gesprächsformen die Potenziale freizulegen, die in einem schlummern, sozusagen. Und, äh, der Valentin kommt eben auch vom Gehirnleistungstraining. Da war eben der Fokus eben auch drauf, die Gehirnpotenziale wirklich richtig herauszuholen.Und dem Valentin seine Arbeit ist ja darauf aufgebaut, dass man in 4 Jahren in die Spitze vordringen kann, sozusagen.

CS: Aber was hat er dir dann mitgegeben? Oder gesagt? Geht es darum, dass man sich sagt: Ich bin der Beste? Oder ich kann das? Ich schaffe das? Ich weiß es nicht. Gib‘ uns ein bisschen einen Einblick!

PS: Ja. Das sind dann eben die Gesprächsformen, die erstens einmal abhören, was steckt in mir, welche Ziele, welche Visionen habe ich. Und da war eine Vision eben davon: Premier Ligue, da möchte ich einmal spielen.

CS: Ja, aber wie hast du das erreicht?
PS: Das sind dann die Einstellungen. Arbeitsaufwand, Investition, alles unterordnen, Profession, höchste Professionalität und der persönliche Einsatz. Und alles was mental, hirnmäßig notwendig ist, das hat dann in Gesprächsfolgen mit dem Valentin stattgefunden. Und er hat natürlich dann 1-2 Übungen dazugeschalten, so wie die Sonnenatmung. Da zählst du deine Atemzüge, und die tust du dann immer potenzieren kann man sagen, also 52, 104, 208, 416. Und da werden eben dann gewissen Energien freigeschalten sozusagen, und das Hirn kanalisiert, sozusagen, das man da wirklich fokussiert in die Sache reingeht.

CS: Beobachter haben mir gesagt, du hast dann schon teilweise fremdbestimmt gewirkt. Als würdest du ohne ihn keinen Schritt mehr machen, keine Entscheidung fällen.
PS: Genau, es ist dann also so weit gegangen, wie ich die Verweihung gemacht habe, hat es geheißen, dass wir sogar verbunden sind. Na, im Endeffekt wird man halt schnell abgestempelt. Ich war auch der erste, der öffentlich sich bekannt hat zu einem Mentaltrainer. Und es ist ja noch immer verschrien im Prinzip, wenn man Mentaltraining macht, dass man einen an der Nuss hat, irgendwelche psychischen Probleme oder so. Valentin war dazu da, das Hirn so zu trimmen, dass man Erfolg hat.“

stabhochspringerUm es aus Sicht der Diplom-Mentaltrainerin nochmal ganz klar zu sagen: Wer mit einem Mentaltrainer zusammenarbeitet, hat keine psychischen Probleme, sondern ist schlau und möchte seine Leistung weiter steigern. Wer echte psyschische Probleme hat bzw. psychisch erkrankt ist, gehört nicht zum Mentaltrainer, sondern zum Psychotherapeuten. So einfach ist die Sache eigentlich.

Paul Scharner hat die wichtigsten Begriffe genannt: Zielarbeit ist ein zentrales Thema im (Sport-)Mentaltraining, denn wenn man nicht weiß, wo man hin möchte, ist es völlig egal, in welche Richtung man an einer Kreuzung abbiegt. Kennt man aber sein Ziel, entfaltet es eine Sogwirkung und man wird man alles tun, um es zu erreichen.

Gibt es auf dem Weg zum Ziel Hindernisse oder braucht man zusätzliche Ressourcen, so lassen sich diese mit Hilfe des Mentaltrainings beseitigen bzw. stärken.
Das Gehirn hat in der Tat ein riesiges Potenzial, das nur die wenigsten voll ausnutzen. Genau darum geht es im Mentaltraining. Das Gehirn wird trainiert. Muskeln trainiert der Sportler doch auch ganz selbstverständlich, oder? Der einzige Unterschied liegt darin, dass man das Gehirn unter der Schädeldecke weder sehen noch fühlen kann. Aber die positiven Wirkungen eines gut vernetzten Gehirns sind beeindruckend, wenn man sie erlebt.

Für Sportler habe ich spezielle Übungen im Angebot und biete auch Vorträge und Workshops zum Kennenlernen an. Sportmentaltraining kann tatsächlich der Stab sein, mit dessen Hilfe man noch höher springen kann. Informieren Sie sich und probieren Sie es aus – in Tirol und darüber hinaus!