Wer wachsen will, muss sich verändern

oberndorf

„Ein Impulsreferat von Christian Oberleiter vom Institut für Angewandte Kreativität“ – stand im Juni auf dem Programm des Treffen Wirtschaft in Oberndorf in Tirol, zu dem Bürgermeister, Wirtschaftsausschuss und Tourismusverband alle Bürger in die Volksschule geladen hatten. Dummerweise überschnitt sich der Termin mit dem ersten Spiel der Österreichischen Fußballmanschaft bei der Europameisterschaft, so dass der Saal nicht aus allen Nähten platzte. Aber ich war doch nicht die einzige Zuhörerin, die sich noch dazu mitten in einem heftigen Regenguss vor die Tür gewagt hatte.

oberndorf-kircheWas also haben die Anwesenden gehört, und was konnten sie für sich und für die Entwicklung im Dorf mitnehmen? Hier die Zusammenfassung:

Veränderungen – nein danke!?
Der Mensch hat Veränderungen nicht gern. Zum Wachstum allerdings gehören Veränderungen – und das ohne Ende. In Wahrheit sind Veränderungen aber normal und überhaupt nichts Schlimmes. Und Wachstum?

Ist das in der heutigen Zeit überhaupt noch angesagt? Sicher, ein endloses monetäres Wachstum, das mit großer Ressourcen-Verschwendung einhergeht, darf es nicht mehr geben. Aber ein Wachstum bei der Qualität und beim Lebensstil, das ist durchaus erstrebenswert und gut.

Wachstum = Veränderung
Diese Gleichung lässt sich von beiden Seiten lesen und entspricht der Natur. Ein Baum wächst dort auch nicht ohne Blätter. In der Natur muss zum Wachsen auch mal etwas abgeschnitten werden. Übertragen auf die Menschen bedeutet das, dass kein Mensch ohne Hirn weiter wachsen kann, und dass man auch mal einen Schritt zurückgehen muss, um ein sauberes Wachstum möglich zu machen. Das allerdings erfreut sich schon wieder geringer Beliebtheit.
Dass sich die Welt verändert, kann wohl niemand abstreiten. Dass das sehr schnell vor sich geht, ist auch offensichtlich. Dazu muss man nur auf die Entwicklung bei den Handys schauen oder sich vor Augen führen, dass sich die Rechnerleistung alle 15 Monate verdoppelt.

Auch die Reisegewohnheiten werden sich ändern, wenn selbstfahrende Autos auf den Straßen zur Regel werden. Wie der Autofahrer werden verschiedene Berufe zunehmend durch Roboter ersetzt. Damit verschwindet bei Waren und Dienstleistungen auch das Angebot im Bereich “Standard” und lässt nur noch die Bereiche “billig” oder “Premium” zurück.

Was heute noch als Kompetenz gilt, kann in der Welt von morgen schon zur Inkompetenz werden. Deshalb muss man sich die Veränderung ganz einfach zur Gewohnheit werden lassen. Das bedeutet aber nicht, dass man liebgewonnene Traditionen komplett aufgeben muss. Sie sind vielmehr als Wurzeln wichtig.

Die Tipps zum Mitnehmen
In 4 Punkte gab Christian Oberleiter den Besuchern sein Wissen um Veränderungen und Wachstum in kompakter Form mit:

  1. sich entscheiden: Es gibt nur die drei Varianten change it, love it or leave it. In der Praxis wird aber häufig die 4. Variante, nämlich das Nichts tun, gewählt. Damit nimmt das Übel aber seinen Lauf. Man ist nicht bereit, den Preis zu zahlen, tappt damit aber in die OJE-Falle, die aus “opfern – jammern – Elend” besteht. Mitglieder dieses Opferclubs treffen sich beispielsweise an der Kaffeemaschine und sind somit nie alleine. Der Markt entscheidet allerdings automatisch, so dass sich ernsthaft die Frage stellt, wer tatsächlich steuert.
  2. 100% wollen: Wenn man sich entschieden hat, muss man sein Ding auch wirklich durchziehen und nicht mit angezogener Handbremse losstarten.
  3. Mut: Den braucht man, um vorstürmen zu können. Dabei kann manches auch mal schief gehen. Aber wer 1000 Mal schiesst, erhöht auf jeden Fall seine Trefferwahrscheinlichkeit.
  4. Tun: Das muss sein, man muss ins Handeln kommen und Dinge auch 20-30 Mal tun.
    Mit dem Dank des Referenten für die Aufmerksamkeit und Zeit, die ihm die Zuhörer geschenkt hatten und die für ihn wichtigsten Dinge sind, die man aufbringen kann, endete das kurze Impulsreferat. Ob es auf fruchtbaren Boden gefallen ist und in unserem Dorf zu Veränderungen und Wachstum führen wird, bleibt abzuwarten aber auf jeden Fall stark zu hoffen.