Wie wird man kreativ? Bas Kast verrät es!

bas kast cover

Für viele besteht ein angenehmer Alltag aus Routine. Wir machen das, was wir schon immer gemacht haben, so, wie wir es schon immer gemacht haben. Das bringt Sicherheit und ist effizient.
Und Kreativität? Hmm, das ist was für Künstler. Die brauchen und haben das. Oder dann noch die Kreativen aus der Werbung. Aber ich? Ich bin nun mal nicht kreativ. So denken und handeln viele. Aber so entsteht leider nichts Neues.


Bas Kast beschäftigt sich in seinem neuen Buch “Und plötzlich macht es Klick” auf 246  Seiten nur mit Kreativität. Jeder kann kreativ sein, denn Kast ist der festen Überzeugung, dass Kreativität eine Grundeigenschaft des Gehirns ist. Zwar, so räumt er ein, sind Einfälle nicht planbar. Aber man kann einiges tun, um ihr Erscheinen zu begünstigen.
Um mehr dazu herauszufinden, machte sich der Autor auf den Weg in diverse Forschungslabors, wurde dabei selbst zum Versuchskaninchen und konnte seine Kreativität tatsächlich verbessern. Wie? Das kommt nun:

einsteinUngewohntes begrüßen
Kreativität findet dann einen guten Nährboden, wenn das Gehirn erkennen muss, dass es mit seinem herkömmlichen Schema nicht weiter kommt. Dann wird es nämlich gezwungen, Dinge zu hinterfragen und Alternativen zu erkennen. Ein längerer Auslandsaufenthalt, das Sprechen einer anderen Sprache und vielfältige soziale Kontakte nennt Kast als gute Beispiele. Aber auch im Alltag kann sich jeder immer mal wieder fragen, wie er gewohnte Dinge anders machen und das Ungewohnte begrüßen kann.
Wer immer neugierig bleibt, nicht alles nur glaubt, sondern sich neues Wissen lieber selbst erschließt, macht es wie Einstein – und sicher nicht zum eigenen Nachteil.

Entspannung einbauen
In der Arbeitswelt zählt nur Konzentration, was in manchen Situationen natürlich vollkommen korrekt ist. Aber grundsätzlich zu sagen, dass der, der nichts tut, unproduktiv ist, erstickt die Kreativität im Keim. Denn unter hoher Konzentration wird der Fokus zu eng gesetzt und werden Dinge ausgeblendet, die zu Lösung führen könnten.
Für die Kreativität muss das Gehirn also in den Offline-Modus gehen, der schon durch einen Spaziergang oder durch Tagträumen erreicht wird, und erst recht natürlich durch eine Meditation. Der Lohn sind nicht nur mehr Einfälle, sondern vielfältigere und originellere Ideen.

Kreatives Team bilden
kast-klickDie gängigen Kreativitätstechniken sind laut Kast umstritten. Ein wirklich kreatives Teams zu bilden ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. Wenn es aber gelingt, entsteht ein “Superhirn”, das mehr als die Summe seiner Teile wird. Interdisziplinäre Teams mit regem Austausch und räumlicher Nähe haben die besten Erfolgschancen, vorausgesetzt, die Mitglieder sind keine Selbstdarsteller, sondern wollen mit anderen Spezialisten den Durchbruch erzielen.

Die persönliche kreative Nische
Jeder kann diese Nische suchen und finden. Denn für diese Nische ist man geschaffen. In dieser Umgebung muss man sich nicht verrenken und bekommt sogar Anerkennung. Ohne viel Üben und Lernen geht allerdings auch dort nichts, denn auch Wunderkinder fallen nicht einfach vom Himmel, sondern hatten schlicht und einfach das Glück, dass sie ihre Nische sehr früh gefunden haben.

Fazit
“Und plötzlich macht es Klick” ist ein sehr empfehlenswertes Buch, das angenehm zu lesen ist. Kast hat eine gute Mischung aus praktischen Beispielen und einem wissenschaftlichen Fundament gefunden, um Glaubwürdigkeit und praktische Umsetzbarkeit gleichermaßen zu gewährleisten.
Und eines sollte ja sowieso klar sein: Kreativität ist inzwischen so wichtig wie nie zuvor, damit für die aktuellen und kommenden Probleme auch wirklich neue Lösungen gefunden werden können. Dass durch Kreativität auch viele angenehme Dinge entstehen können, die dem Urheber großen Erfolg bringen, lässt sich an Harry Potter sehen. Aber lesen Sie selber, was Kast dazu zusammengetragen hat.

Dieses war das erste Buch, das ich von Bas Kast gelesen habe. Weil es mir so gut gefallen hat, habe ich mir gleich zwei seiner Vorgängerwerke besorgt. Ich bin neugierig, was es darin zu entdecken gibt ;-).