Legen Sie einen visuellen Tag ein


Kennen Sie das? Sie haben in Ihrer Wohnung ein neues Bild aufgehängt oder irgendwas umgeräumt. Einige Tage wird es ihnen auffallen, weil der Anblick anders, neu und ungewohnt ist. Aber irgendwann kennen Sie ihn, und es fällt Ihnen nicht mehr auf. Und Hand auf’s Herz – können Sie aus dem Stand das Bild auf dem aktuellen Kalenderblatt im Detail beschreiben?

augeWir sehen zwar, aber filtern vieles aus. Bis zu einem gewissen Grad muss das auch sein, weil in jeder Sekunde so viele Reize und Informationen auf uns einprasseln, die wir unmöglich alle verarbeiten können. Also wird ausgefiltert, und meist bleibt genau das übrig, das zu unseren Mustern und Meinungen passt. Wenn Sie also der Meinung sind, dass A gut und B schlecht ist, werden Sie auch bevorzugt alles wahrnehmen, was Ihre Meinung stützt. Gute Argumente für B werden mit großer Wahrscheinlichkeit ausgefiltert. Das nur als Hintergrundinformation, die Sie an Ihrem visuellen Tag mal im Hinterkopf bewahren können. Vielleicht merken Sie an sich ein Verhalten, das in diese Richtung geht.

Die Tagesaufgabe „visueller Tag“ lautet aber, alles bewusst wahrzunehmen. Gehen Sie einfach mal mit offenen Augen durch den Tag und schauen Sie auch vertraute Dinge so an, als würden Sie sie zum ersten Mal sehen. Wenn Sie (hoffentlich) eine schöne Wohnung haben, betrachten Sie ihre Möbel oder den Fußboden und freuen Sie sich darüber! Als Nebeneffekt produziert Ihr Gehirn einen Cocktail aus Glückshormonen.
Gehen Sie an Ihrem visuellen Tag auf jeden Fall auch in die Natur. Denn hier gibt es ganz viele Schönheiten zu entdecken. Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie die Gedanken schweifen, bleiben Sie immer wieder stehen und schauen Sie, was Sie rechts und links des Weges sehen.

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Ein einfaches Blatt, ein kleiner Wassertropfen – und fertig ist das Naturwunder inklusive Himmelsspiegelung. Vielleicht merken Sie ja beim Betrachten dieses Bildes, wie sich ein Gefühl der Ruhe in Ihrem Körper ausbreitet. Auch das ist ein weiterer positiver Nebeneffekt, wenn Sie mit offenen Augen durch die Natur gehen.

Aber es muss nicht unbedingt die Natur sein. Sie können genausogut mit offenen Augen durch die Stadt gehen. Schauen Sie sich die Gebäude, an denen Sie normalerweise einfach vorbeigehen, mal genauer an. Fällt Ihnen an der Fassade etwas auf? Gibt es am Dach ein Detail, das Sie so noch nie wahrgenommen haben? Auch dabei werden Sie merken, dass das genaue Hinsehen und Wahrnehmen von Details entschleunigt. Und wenn Sie dann noch über etwas Gesehenes nachdenken, z.B. um den Zweck einer Sache zu ergründen, bringen Sie auch noch Ihr Gehirn in Schwung und sorgen dafür, dass die neuen Informationen mit fest gespeichertem Wissen verknüpft werden.

Natürlich können Sie auch Ihren Liebsten oder Gesprächspartnern in die Augen schauen, so wie es Frau Sonne und Herr Mond im Titelbild tun. Diese beiden und die Echse, der das leuchtende Auge gehört, können Sie übrigens in den Swarovki Kristallwelten in Wattens/Tirol bewundern, die sich auch perfekt für einen Ausflug an Ihrem visuellen Tag eignen.

Legen Sie Ihren ersten visuellen Tag am besten auf ein Wochenende. Wenn Sie eine gewisse Übung im aktiven Sehen haben, können Sie diese Fähigkeit auch in berufliche Situationen mitnehmen und hier erstmal nur beobachten und wahrnehmen, was ist, bevor Sie vorschnell Schlußfolgerungen anstellen und eine Reaktion abrufen, die – im Nachhinein betrachtet – der Situation gar nicht angemessen war.

Zunächst wünsche ich Ihnen aber schöne Entdeckungen mit den Augen, Aha-Erlebnisse und Entspannung dabei!