Besinnungsweg zur Wallfahrtskapelle Maria Larch

besinnungsweg

Ein kleiner Themenweg lädt am Ortsrand von Terfens im Tiroler Unterland zum Entschleunigen und Entspannen ein. Das Gehen erfrischt, und das Betrachten der Stationen regt zum Nachdenken an. Der Besinnungsweg führt zur Wallfahrtskapelle Maria Larch. Der religiöse Aspekt ist aber nicht zwingend. Die Deutungen und Gedanken der Stationen sind jedem freigestellt.

besinnungswegRund 30 Minuten benötigt man für den Besinnungsweg an reiner Gehzeit. Dazu kommt die Zeit, in der man an den Skulpturen verweilt und seinen Gedanken zur Besinnung tatsächlich freien Lauf lässt.

Die Skulpturen stammen von einheimischen Künstlern und sollen Hoffnung und Zuversicht geben.

Auferstehen ist der Titel der ersten Skulptur. Vielleicht kann man sie auch ein wenig in Richtung „Aufstehen, sich auf den Weg machen“ verstehen. Es kann ein neuer Weg sein, für den man Ballast abwirft, um für Neues frei zu sein.

Platz haben ist die nächste Skulptur mit dem Mensch, der wohlbehütet in den zwei Händen ruht. Ob man es im Sinne von „ausreichend Platz, um sich auszustrecken“ oder im Sinne von „seinen Platz in einer Gruppe gefunden haben“ interpretiert oder beim Betrachten einfach mal loslässt und tief durchatmet, bleibt jedem selber überlassen.

Geist empfangen ist durch einen Vogel ausgedrückt, der fast ein wenig versteckt im Wald steht. Schräg gegenüber steht die Skulptur zum Thema Aufgenommen werden, die wieder viel Raum für Interpretationen lässt. Eine Sonne, eine Rose, ein Segelschiff? Wohin soll die Reise gehen? Wo leuchtet die Sonne für einen selbst am stärksten? Die Schönheit der Rose gibt es nicht ohne ihre Dornen. Das mögen Fragen oder Erkenntnisse sein, die an dieser Station auftauchen.

Vollendet werden, das entspannte Gesicht mit der Krone, ist die letzte Skulptur des Besinnungswegs, bevor dieser quasi seine Vollendung an der Wallfahrtskapelle findet. Wie kann man sein Leben gestalten, dass es Sinn macht und dass man es am letzten Tag als vollendet betrachtet? Was kann man jetzt tun, damit man sich nicht eines Tages sagen muss: „Hätte ich doch damals….“? Noch ist Zeit, darüber nachzudenken und es zu tun.

Die Kapelle und ihr Standort gehen auf das Jahr 1665 zurück. Eine Bäuerin hatte damals öfter vor einer Lärche ihr Gebet gesprochen, an der dann ein Marienbild angebracht wurde. Aufsehen erregte 1718 die Heilung eines stumm gewordenen Mädchens. Die Wallfahrtskapelle in der heutigen Form mit ihrem Dachreiter mit Zwiebelhaube, dem Brunnenhaus und der Erscheinungskapelle wurde 1993/94 zuletzt renoviert und strahlt in bunten Farben.

Der Besinnungsweg ist nicht unbedingt eine spektakuläre Sehenswürdigkeit, sondern ein Gegenpol für diejenigen, die gerne zur Ruhe kommen und sich auf innere Werte besinnen möchten.

Der Weg beginnt am Rande des Ortszentrums von Terfens am Ende der Seitenstraße, die gegenüber der Raiffeisenbank abzweigt.  Er führt zunächst über einen schmalen Pfad bergauf bis auf eine Straße. Hier muss man links gehen und sich bei der nächsten Gabelung wieder links halten und neben den Häusern entlang gehen, wo ein breiterer Weg beginnt. Die letzten Meter geht es nochmal auf einem schmalen Pfad rechts hinauf zur Straße, an der die Kapelle liegt.